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Am 20.02. referiert Kreisheimatpfleger Walter Rößler zum Thema „Unterwegs: Von Gefrees nach Eger. Eine alte Fernstraße von europäischer Bedeutung durch Thiersheim.“ im Dorfgemeinschaftshaus Grafenreuth um 19 Uhr.
Thiersheim war bereits im Mittelalter Kreuzungspunkt zweier Altstraßen. Besondere Bedeutung hatte die Fernstraße von Gefrees nach Eger, deren Verlauf die heutige Hauptstraße bildet, Teil einer uralten Heer und Handelsstraße. Sie bildet eine wichtige Verbindung zwischen dem Straßenkreuzungspunkt Gefrees und der Kaiserpfalz Eger. Nach Westen verlief die alte Heer- und Handelsstraße über Bamberg, Würzburg, Frankfurt am Main bis an den Rhein nach Mainz. Nach Osten verband die Straße unsere Region mit der Metropole Prag und von dort aus weiter mit Krakau, der alten polnischen Hauptstadt. Die Thiersheimer Burg hatte die wichtige Aufgabe die Straße zu sichern.
Entgegen der landläufigen Ansicht waren das Mittelalter und die frühe Neuzeit bereits ein hochmobiles Zeitalter – viele Menschen waren bereits damals über weite Strecken unterwegs: Kaufleute, Ärzte, Abgesandte und Boten im Auftrag von Herrscherhäusern, aber auch Soldaten, Landsknechte und fremde Heere, Professoren, Gelehrte, Musiker, Künstler, Schausteller, fahrendes Volk.
Markgräfin Wilhelmine Friederike Sophie, die Lieblingsschwester Friedrich des Großen, reiste auf dieser Straße und übernachtete 1750 in Thiersheim. 1805 zog die preußische Königsfamilie mit Königin Luise darauf durch den Ort.
Frühmittelalterliche Funde aus der Zeit um 900/1000 lassen darauf schließen, dass diese Strecke schon wesentlich früher als Fernverkehrsweg benutzt wurde.
Text / Foto: Margit Hofmann, Thiersheim
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