Herzliche Einladung zu einer Zeitreise durch Konnersreuth – wir informieren über alte (Straßennamen) und ihre Herkunft oder Bedeutung aus der Geschichte unseres Marktes, so war ein Abend im Ratssaal des Info- und Begegnungszentrums umschrieben.
Hierzu eingeladen hatte der Historische Arbeitskreis Konnersreuth. Dieser trifft sich drei bis viermal im Jahr und gab weitere Einblicke in die bisher erarbeiteten Themenbereiche. So war zu erfahren, dass aktuell dem Arbeitskreis neben Bürgermeister Max Bindl, Reinhard Betzl, Pater Benedikt Leitmayr, Gerald Härtl und Marius Ulrich angehören. Zwischenzeitlich habe man bereits die Vortragsreihe veranstaltet. Weiter befasste sich der Arbeitskreis mit der Erhaltung von Unterlagen über Geschäfte, Firmen und Betriebe, oder von alten Hausnamen, die aktuell in Planung sind. Vor kurzen erschien das Geheft „Ein Blick zurück“, dass auf viele interessante und historische Ereignisse aus Konnersreuth hinweist, die sich in diesem Jahr jähren. Auch fanden bereits Besuche im Staatsarchiv in Amberg statt oder man sammelte Einblicke in anderen Archiven. Weiter habe sich der Arbeitskreis zur Aufgabe gemacht alte Fotos oder Unterlagen aus Konnersreuth zu archivieren. Hierzu richtete Max Bindl an alle den Aufruf, sollten solche Bilder oder Unterlagen vorhanden sein, diese Bitte in der Marktgemeinde abzugeben, diese würden dann für das Archiv eingescannt und dem Besitzer wieder ausgehändigt. An dieser Stelle dankte er den Personen, die bereits solches Material zur Verfügung gestellt haben.
Bei diesem Vortragsabend ging es um alte (Straßennamen) und deren Bedeutung und welche Zusammenhänge dahinterstehen, dass der Straßenzug so genannt worden ist. Erstaunt waren die Zuhörer, als man erfuhr, dass während der Nationalsozialistischen Zeit um 1942 in Konnersreuth einige Straßennamen auf einen solchen Personenkreis wie Hindenburgplatz, Adolf-Hitler Platz, Hans Schemm Straße oder Ritter von Epp Straße hinwiesen, nach dem Ende des II. Weltkrieges verschwanden diese Straßennamen gänzlich von der Bildfläche. Wie zu erfahren war, wurden zu früherer Zeit nur Hausnummern vergeben, Straßennamen fanden erst später ihren Einzug.
Mit Wirkung zum 1. Juni 1966 erließ die Marktgemeinde einen Straßen- und Hausnummernsatzung, wo die Benennung der jeweiligen Straßenzüge neu aufgelegt wurde. So war zu erfahren, dass viele Straßennamen von der umliegenden Flur abgeleitet wurde wie zum Bespiel der „Lanzenweg“ mit den angrenzenden Lanzenäckern oder der Steinwiesenweg, wo es zu den „Steinwiesen“ ging, auch der Pointweg oder zum Eicha deuten auf die angrenzenden Flurnahmen hin. Erstaunt waren die Zuhörer über die Bedeutung des Silberhüttenweges, hier gab es im Mittelalter ein Silberbergwerk, wo eine kleine Silbermine war, auch der Dukatenacker deutet darauf hin.
Aber nicht nur Flurnamen gibt es im Ort, sondern auch Straßenzüge, die nach Persönlichkeiten benannt wurden. Die Pf.- Schuhmann Str., oder Wilhelm Schiml Straße, oder weitere wie Dützelweg, Pat.- Liberat Weiß Straße oder Karl – Schneider Straße und Josef Siller Weg, alle diese Namensbezeichnungen deuten auf Personen hin, die sich um Konnersreuth in irgendeiner Form verdient gemacht haben, oder einen starken Bezug zum Heimatort hatten.
Ein weiterer Teil von Straßennamen deutet auf die Verbindungen zu den benachbarten Städten und Ortschaften hin, wie die Waldsassener-, Arzberger-, Mitterteicher-, oder Preisdorfer Straße, die schon seit alters her diese Orte verbanden.
Ein neuerer Straßenzug „Andorfer Straße“ deutet auf die Partnergemeinde in Oberösterreich hin, hier unterhalte man partnerschaftliche Beziehungen bereits seit 1990 bestehen. Bei der Präsentation erfuhr man einige Details zu der jeweiligen Straßenbezeichnung oder deren Bedeutung.
Text / Fotos: Max Bindl, Konnersreuth
