Der Wasserzweckverband Konnersreuther Ggruppe hätte im Dezember 2020 sein 60 jähriges Jubiläum feiern können, wenn nicht die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Mit einem, für damalige Verhältnisse großen finanzielle Kostenaufwand von 900.000 DM wurde unter dem damaligen Bürgermeister Josef Bauer die Wasserversorgung für die Konnersreuther Bürgerinnen und Bürger sichergestellt.
Ausschlaggebend für diese zukunftweisende Entscheidung waren in den vielen Jahrhunderten große Wassernöte und die schlimmen Großbrände, die die Konnersreuther Bevölkerung in große Nöte und Bedrängnis brachte. Die ersten Überlegungen für eine Wasserversorgung entstanden bereits im 19. Jahrhundert, doch hierzu fehlten die notwendigen finanziellen Mittel und deshalb wurde dieser Plan nicht weiter verfolgt. Dazu kam noch die kritische Meinung für eine solche Wasserversorgung, zudem die Wasserversorgung doch in gewohnter Weise durch die ortsüblichen Brunnen sichergestellt wurde. Ein weiteres Argument waren auch die langen Trockenphasen und der ständige Frost, die oftmals zu verheerenden Folgen führten. Zudem reichte das vorhandene Brunnenwasser in den meisten Fällen nicht mehr aus. Nach den Kommunalwahlen im März 1956, war es dem neugewählten Bürgermeister Josef Bauer eines der wichtigsten Projekte, der Bau einer eigenen Wasserversorgung. In der darauffolgenden Zeit fanden immer intensive Gespräche und Grundstücksverhandlungen mit Landwirten aus Groppenheim statt. 1957 war es dann endlich soweit, die notwendigen Grundstücke konnten erworben werden und bereits am 23. September wurde der zuständige Arbeitsausschuss ins Leben gerufen. Im weiteren Schritt erfolgte der Auftrag für die Planung und die Bauausführung.
Ein wohl historischer Tag in der Konnersreuther Bevölkerung war der 13. Oktober 1959, als mit dem Bau der Wasserversorgung begonnen wurde. Im Quellgebiet „Herrenwiesen“ wurden die Quellen geschürft sowie am Lehenbühl ein Hochbehälter errichtet und die notwendigen Rohrleiten verlegt. Bereits im Frühjahr des Jahres 1960 konnten die Bauarbeiten fortgeführt werden. Der Hochbehälter fertiggestellt und das Pumphaus in Groppenheim erbaut werden. Noch im November montierte man die Pumpanlage, sodass bereits im Dezember 1960 die Wasserversorgungsanlage vollendet war und in Betrieb ging. Bei winterlichen Temperaturen wurde mit einem Festakt die Wasserversorgung der Konnersreuther Gruppe offiziell in Betrieb genommen. Zum Versorgungsgebiet gehören Konnersreuth Groppenheim und Wolfsbühl.
Bereits zu Beginn der neunziger Jahre entschloss sich der Wasserzweckverband Konnersreuther Gruppe ein zweites Standbein bei der Wasserversorgung aufzubauen und trat der Steinwaldgruppe bei. Dies erwies sich als weitsichtige Entscheidung, obwohl Eigenwasser genügend vorhanden war, wollte man für unvorhergesehene Ereignisse genügend Wasser vorhalten können. In den Jahren 2001/2002 wurde die komplette Wasserversorgungsanlage auf den neuesten technischen Stand umgerüstet um der neuen Trinkwasserverordnung gerecht zu werden.
So ist man in den nachfolgenden Jahren gut aufgestellt und gut gerüstet, dies wird durch die verantwortlichen Stellen immer wieder bestätigt. Eine weitere Ertüchtigung erhielt die Anlage erst kürzlich, als eine UV-Filteranlage eingebaut wurde, um gewisse Eintrübungen im Wasser zu beseitigen, damit das Lebensmittel „Nummer Eins“ stets im einwandfreien Zustand an die Bevölkerung abgegeben werden kann. Aufgrund rückläufiger Niederschläge in den letzten Jahren, sollte den Verbraucher wieder bewusst werden, wie kostbar die Ressource Wasser eigentlich ist und das man damit sparsam umgehen muss. Trinkwasser ist kostbar und darf nicht vergeudet werden.
Text / Fotos: Max Bindl, Konnersreuth