Das Virus Corona beeinträchtigt auch in kleinen Ortschaften das Dorfleben. Auch in der für ihre Geselligkeit bekannten Gemeinde Höchstädt mussten alle fünf Gaststätten schließen. Aber die Höchstädter wären nicht die Höchstädter, wenn sie nicht auch hier eine Lösung gefunden hätten. Den Anfang machte der Gasthof Reichsadler. Da der beliebte Biergarten erst gar nicht aufgebaut und eröffnet werden durfte, nutzten Dunja Wendler und Thomas Zürner den großzügigen Hof kurzerhand, um „Houngs Drive-in“ zu gestalten. Das Prinzip ist einfach: Per What’s App, Mail oder Anruf gehen die Bestellungen ein und können dann, wenn gewünscht, abgeholt werden, ohne dass man aus dem Auto aussteigen muss. Natürlich kann man im gebührenden Abstand voneinander auch an der Bratwurstbude anstehen und bekommt dort Leckeres vom Grill – immer von Mittwoch bis Sonntag. Auch den Sonntagsmittagstisch gibt es jetzt auf Vorbestellung und zur Abholung. Gleiches gilt im Reichadler für Feiertage.
Auch der Gasthof Einhorn bietet Essen zur Abholung an. Jeden Mittwoch gibt es etwas Spezielles. Per Handzettel, Facebook oder What’s App informiert die Wirtsfamilie Thüring, ob es mittwochs beispielsweise Krenfleisch, Pizza, Geschnetzeltes nach Gyrosart oder Schaschlik gibt.
Und auch die Berggaststätte auf dem Schlosshügel hat „umgerüstet“. Dort, wo normaler Weise die Stammgäste sitzen, öffnet jetzt das „Mc Hübel-Fenster“ – jeden Dienstag von 17 bis 19 Uhr für Currywurst, an jedem zweiten und vierten Sonntag von 14 bis 16 Uhr für Kaffee und Kuchen „to go“, am ersten Sonntag im Monat von 11 bis 13 Uhr für Mittagstisch zum Abholen oder an jedem dritten Wochenende des Monats zum Burgerweekend. Auch hier geben die aufgestellten Stehtische Orientierung, wie weit Abstand zu halten ist.
Bislang sind die Gäste in allen drei Höchstädter „Take-aways“ sehr diszipliniert und halten die gegebenen Abstandsregeln auch ein. Das ist aber auch die Voraussetzung, dass es die entsprechenden Angebote gibt.
Text / Fotos: Martin Schikora, Höchstädt