Der östliche Landkreis im Obermainkreis

Ein amtliches Zeitfenster zurück ins 19. Jahrhundert

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Dem 1836 in Nürnberg erschienenen „Atlas von Bayern – Geographisch-statistisch-historisches Handbuch mit 9 Karten“ kam zu seiner Zeit eine gewisse amtliche Bedeutung zu. Insoferne sind die darin enthaltenen Angaben fast absolut verläßlich. Was heute Oberfranken heißt, gehörte damals noch zum „Obermainkreis“. Das Buch ist in Spalten eingeteilt. Es erwähnt der Reihe nach alle größeren Ortschaften unserer Gegend.

Spalte 485: Arzberg. Markt in gebirgiger Gegend des Landgerichts Wunsiedel, an der Rösla und dem Flittersbach, mit 171 H.(äusern) und 1400 E.(inwohnern), einem Pfarramte, einem Magistrate, mehren Mühlen, Kalköfen, Kobalt-, Steinkohlen- und Eisengruben, Lebküchnerei, Töpferwaren, Alaunsiederei, Horndrechslern, Lederfabriken, Pechsiedereien, Spinn- und Weberei. Im J. 1504 diente der mit Mauern und Thürmen umfaßte Kirchhof. den Einwohnern zur tapfern Verteidigung gegen die Böhmen.

Spalte 491: Brand, Pfrd. an der Kösseine, im Ldg. Wunsiedel, mit 78 H., 490 E., einem v. Haubner‘schen (früher v. Schirnding‘schen) Schlosse und einer Mühle.

Spalte 512: Hohenberg, sonst Hohenwerkheim, Markt im Ldg. Selb, mit 83 H.(äusern), 600 E.(inwohnern), einem Magistrate, einer Pfarrkirche, Pfarramte, 2 Mühlen an der Eger, einem ehemäls festen Gränzschlosse mit schöner Aussicht in das Egerthal, einem Alaunwerke, einer Porzellan-Fabrik, Eisengruben, einer Mineralquelle und dem Heiligen- oder Steinberge in der Nähe. Sonst hatte der Ort eine Kaiserliche Freistätte unter den: noch sichtbaren Geleitsäulen, und litt im J. 1708 durch Brand.

Spalte 542: Schirnding, Pfarrdorf an der Bayerisch-Böhmischen Gränze und an der Straße von Wunsiedel nach Eger, im Ldg. Wunsiedel, mit 44 H., 300 E., einer Pfarrkirche sammt einem Pfarrsitze, einem Hauptzollamte, 3 Jahrmärkten, 3 Eisengruben, einer Mühle und langen Brücke über die Rösla. Das ehem. Schloß das Stammhaus der Familie v. Schirnding.

Spalte 552: Thiersheim, Markt am Flitterbache und an der Straße von Baireuth nach Eger, im Landger. Wunsiedel, mit 132 H., 860 E., einer Pfarkirche mit dem Pfarramte, einer Relais-Station, einem Magistrate, einer Mühle, einer Mineralquelle und Speckstein.

Spalte 552: Thierstein, Thiersstein, Markt an einem Berge, auf dessen Spitze noch die Ruinen eines alten festen Schlosses und Thurmes stehen, im Ldg. Selb, mit 103 H., 700 E., einer Pfarrkirche mit dem Pfarramte, einem Magistrate, 3 Jahrmärkten, gutem Töpfer-Geschirre, einem Waffenhammer, wo jährlich verschiedene Geräte, 3500 fl. am Werthe, verfertigt werden, am Flitterbache, der im nahen Salachwalde entsteht, etliche Weiher füllt und den Biberhbach verschlingt. Der Ort ward durch die Burggrafen Johann III. und Friedrich VI. zu Anfange des 15. Jahrh. von einem Markgrafen zu Meisen erworben und gehörte zu einem von den sogenannten 6 Aemtern.

Anmerkung: Die roten Kreise in der sehr detailreichen aber stark verkleinerten Originalkarte um 1860 stellen die genannten Orte dar.

Text: Dr. F. W. Singer, „Sechsämter Land“ Beilage der Sechsämter Neuesten Nachrichten, Jahrgang 12, Nummer 10, 02. Dezember 1961

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