Höchstädt ist seit Kurzem um eine Attraktion reicher. Die Betreibergesellschaft des Schlosshügels hat eine original Ape Calessino aus Italien angeschafft. Seit 1947 stellt der Hersteller Piaggio diese dreirädrigen Kraftfahrzeuge her, die üblicher Weise hinten über einen Kastenaufbau oder eine Ladepritsche verfügen. Die rote Biene (das heißt „Ape“ im Italienischen) vom Schlosshügel ist ein Sonderbau. Sie hat neben dem Fahrersitz vorne hinten zwei Sitze. „Wir bringen – frei nach Edmund Stoiber – den Schlosshügel näher an Höchstädt ran“, grinst Initiator Martin Schikora. So sollen alle Höchstädter oder auch die Einwohner der Nachbargemeinden „in zehn Minuten auf dem Schlosshügel sein“. Sie steigen quasi an der eigenen Haustür in den Schlosshügel ein.
Zahlreiche Wirtshausgänger ließen immer verlauten, die Berggaststätte im idyllischen Felsenrund ja gerne zu besuchen, wenn denn der Weg auf den Hügel im Norden Höchstädts nicht so weit wäre. Genau diesem Problem begegnet die neue „Hübelkutsche“, die passend das Kennzeichen WUN HK 307 tragen wird. Denn wer die Haustelefonnummer unter der Höchstädter Vorwahl anruft, kann seine individuelle Fahrt buchen. Des Weiteren fährt die Calessino an den Öffnungstagen Donnerstag und Freitag um 17.30, 19 und 20.30 Uhr ihre Dorfrunden, am Samstag und Sonntag zusätzlich um 16 Uhr. In den Sommermonaten, wenn bei schönem Wetter auch am Dienstag das Takeaway-Fenster öffnet, summt die rote Biene ebenfalls auf Abruf.
Wer mitgenommen werden möchte, spendet pro Fahrt fünf Euro für den Höchstädter Fußball. Eine Zehnerkarte für zehn Einzelfahrten mit der Ape ist für eine 30-Euro-Spende zu haben. Unterhalt und Benzinkosten trägt die Betreibergesellschaft, so dass die „Fahrterlöse“ auch 1:1 im Vereinsfußball ankommen. „Damit sponsorn wir mal ein Essen für die Fußballer oder ein Abschlussfest für die Jugend“, erläutert Schikora. Wer also ein Herz für den Höchstädter Fußball hat und eine besondere Fahrt auf den Schlosshügel oder auch wieder nach Hause genießen möchte, sollte die 09235/307 wählen.
Ob damit irgendwann auch die leckeren Pizzas ausgefahren werden, die jedes zweite und vierte Wochenende auf dem Stein im Gasofen der Berggaststätte backen, lässt Schikora noch offen. „Ein Gag wäre das. Aber das bindet natürlich weiteres Personal.“
Text / Fotos: Martin Schikora, Höchstädt