Östlich von Silberbach, einem Ortsteil der Stadt Selb, liegt die Anhöhe mit dem Namen „Hohenberger Hügel“. Dieser ist ein westlicher Ausläufer des Großen Hengstberges. Von der 541 m hohen Bergkuppe hat man einen sehr schönen Rundblick auf den Ort Silberbach, auf die einzeln verstreut liegenden Bauernhäuser und auf die bewaldeten Anhöhen beiderseits des Egertales.
Der höchste Punkt auf dem Hohenberger Hügel besteht aus einer Felsengruppe von Porphyrgranit und landschaftsprägenden Gehölzen. Durch Erosion sind die Granitfelsen im Laufe der Jahrmillionen hierher „transportiert“ worden, der Fachmann bezeichnet dies als Solifluktion. Die Granitfelsen, die ein geschütztes Naturdenkmal sind, sind so „angeordnet“, dass man in der Mitte hindurchschauen bzw. hindurchschreiten kann.
Die Felsgruppe hat von der Bevölkerung den Namen „Kimme“ erhalten. Die Kimme ist bekanntlich ein Teil der Zielvorrichtung an einer Schusswaffe und den Felsdurchblick könnte man so als Kimme verstehen. Kimme und Korn – wo ist hier das Korn? Steht man an klaren Tagen in der richtigen Position und schaut durch die Felsen-Kimme, sieht man in etwa 5,5 Kilometern Entfernung den Bergfried der Thiersteiner Burgruine – das Korn! Und schon ist das geheimnisvolle Namensrätsel gelöst.
Geheimnisvoll ist die Mitteilung aus dem Jahr 1935, dass es sich bei dieser Felsengruppe um eine uralte germanische Sternwarte handeln soll. Der gespaltene Granitstein soll einst der Bestimmung des Eintritts der Wintersonnenwende gedient haben.
Text / Foto: Dietmar Herrmann, Wunsiedel