Wer in den letzten Jahren auf einer Wanderung den Kohlberg überquerte stellte sich die berechtigter Frage, ob ein Aufstieg lohnt. Man konnte gut die Vögel in den Baumwipfeln beobachten, wo es mancherorts Baumwipfelpfade bedarf, aber die Fernsicht und der Rundumblick hatte sich in den letzten Jahren fast auf „Null“ reduziert.
Genau vor zwei Jahren war es, in der Juni-Ausgabe 2015, als wir von der geplanten Erhöhung der Waldenfelswarte auf dem Kohlberg berichteten. Bei einer Begehung wurde das nicht alltägliche Vorhaben einer solchen „Aufstockung“ vorgestellt. Die Besonderheit lag dabei darin, das aus dem Jahr 1960/61 stammende Gerüst auf einen neuen Unterbau zu setzen. Damit sollte der Turm um ungefähr 50% erhöht werden.
Nach umfangreichen Planungen und nach der Zusage der Zuschüsse konnte das Vorhaben konkret angegangen werden. Die Arbeiten am Fundament auf dem im Volksmund genannten „Zuckerhut“ starteten im Herbst letzten Jahres und schon im Dezember war die eigentliche Erhöhung vorgesehen. Wegen der Witterung und aus technischen Gründen musste dieser komplexe Vorgang, der mit Hilfe gleich zweier riesiger Autokräne durchgeführt werden sollte, mehrfach verschoben werden.
Mitte April war es dann endlich soweit. Der Turm wuchs von sechs auf zehn Stockwerke mit über 160 Stufen an. Der Zuwachs von zwölf Metern macht ihn zum größten Aussichtsturm des Fichtelgebirges, der höchsten Besteigungsanlage des Fichtelgebirgsvereins und wieder von weitem sichtbar. Das zwölf Meter hohe Gerüst des bayerische Landesvermessungsamt von 1925, als Vorgängerbau ursprünglich zu Vermessungszwecken errichtet, hat wieder einen stolzen Nachfolger.
Am Pfingstsonntag wird im Rahmen der Frühjahrssternwanderung des Fichtelgebirgsvereins das Bauwerk feierlichst eingeweiht werden.
Am Pfingstmontag steht der Turm sprichwörtlich im Mittelpunkt des traditionellen Zuckerhutfestes, das um 10 Uhr beginnt. Die Ortsgruppe Arzberg hat für das leibliche Wohl bestens vorgesorgt.
Bei dieser Gelegenheit sollte sicher keiner den neuen, atemberaubenden Ausblick über das Fichtelgebirge, den nördlichen Oberpfälzer Wald und das Egerland entgehen lassen. Es ist eine echte Bereicherung unserer Heimat, für uns und unsere Gäste.
Quelle: Fichtelgebirgsverein / Fotos: Michael Rückl, Arzberg