„Wenn man seine Eigenständigkeit behalten möchte, dann führt an Kooperationen auf kommunaler Ebene kein Weg vorbei“. Diese Meinung vertritt Landrat Peter Berek und ist auch aus diesem Grund ein großer Befürworter des neuen Zweckverbandes, den die Gemeinde Höchstädt und der Markt Thierstein kürzlich gegründet haben. Der „Zweckverband Kindertagesstätten Höchstädt – Thierstein“ ist der erste seiner Art im Landkreis und ab sofort Träger des Hortes für beide Kommunen. Dieser wird ab September im Schulgebäude in Thierstein zu finden sein, im Gegenzug werden die Grundschulkinder beider Orte gemeinsam in Höchstädt zur Schule gehen.
Notwendig wurde die wegweisende Kooperation, weil sich die Kirchengemeinde als bisheriger Träger des Hortes zurückziehen musste.
Schnell war klar, dass der Markt Thierstein und die Gemeinde Höchstädt dieser Aufgabe in interkommunaler Zusammenarbeit nachkommen werden und von Anfang an standen die Bedürfnisse der Familien, die Sicherung und der Ausbau des sehr hohen Qualitätsanspruchs an die Betreuung der Kinder im Vordergrund.
Durch die Schaffung des Hortes tragen die beiden Kommunen bereits ab 2022 der ab 2026 schrittweisen Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung in der Grundschule Rechnung. Die Gemeinderatsgremien haben schnell den Weg dafür geebnet, dass als Gebäude die Grundschule in Thierstein dienen und perspektivisch eine Beschulung in Höchstädt stattfinden kann. Seitdem hat sich viel getan. Neben der Gründung des Zweckverbandes, des Aufbaus der gesamten Trägerstruktur und vielen organisatorischen Aufgaben, wurde das Schulgebäude in Thierstein im noch laufenden Betrieb umgebaut, so dass es ab Herbst geeignete Räume für den Hort bieten wird. Zudem wurde mit dem pädagogischen Personal, das von den kirchlichen Trägern zum Zweckverband wechselt, ein offenes und modernes Konzept entwickelt, indem den Kindern viele verschiedene Funktionsbereiche zur Verfügung stehen. Es wurde der Betreuungsbedarf in den Familien abgefragt und eine Umfrage zur Namensgebung des neuen Hortes gestartet. Das Ergebnis: im neuen Hort, der den Namen „Fichtelkids“ tragen wird, werden ab September rund 40 der insgesamt circa 60 Grundschulkinder beider Orte betreut werden. Ausgelegt ist die Einrichtung derzeit für 50 Kinder.
Die beiden Bürgermeister, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung und die Mitglieder des pädagogischen Personals sind stolz auf das, was in kürzester Zeit und in enger Zusammenarbeit mit dem Landratsamt realisiert werden konnte. Bürgermeister Gerald Bauer aus Höchstädt: „Wir hatten immer die primäre Zielsetzung im Auge: Für die Kinder einen Ort zu schaffen, an dem sie sich wohlfühlen, wo sie gerne hingehen, Platz haben zum Spielen, sich zu entfalten und zu lernen.“ Der Thiersteiner Bürgermeister Thomas Schobert verweist darüber hinaus auf die ganz praktischen Vorteile der neuen Lösung: „Wir haben nun zwei Gebäude in zwei Orten, die gut und vollständig genutzt werden. Mit dieser Lösung sind wir jetzt für unsere Kinder und die Familien super aufgestellt.“
Text: Gemeinde Höchstädt