Mit online-Theater sollen Jugendliche und junge Erwachsene aus Bayern und Böhmen sich gegenseitig und das Grenzland kennenlernen, zu verschiedenen Themen forschen und selbst Aufführungen entwickeln.
Das Nachbarland, das eigentlich so nah ist, schien so fern. Die deutsch-tschechische Grenze war schwierig zu passieren, was neben wirtschaftlichen auch kulturelle Wunden in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit reißt. Das Čojč* Theaternetzwerk (*sprich: tscheutsch = tschechisch + deutsch) ist als binationale Organisation stark davon betroffen. Als Träger der außerschulischen Jugendarbeit in Bayern führt das Netzwerk Theaterprojekte für einerseits Jugendliche ab 14, sowie andererseits für Studierende durch. Akteure von Čojč plädieren gerade jetzt für einen Blick ins Nachbarland, sowie völkerverständigende Projekte. So können junge Menschen aus der Grenzregion jetzt auch ohne Reisen gemeinsam mit Gleichaltrigen aus dem Nachbarland kreativ werden und ein Theaterstück zu soziokulturellen Themen erarbeiten.
Ein aktuelles Thema ist die zunehmende Radikalisierung und Spaltung der Gesellschaft beider Länder durch die Pandemie. Dem widmen sich rund 20 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren in den Pfingstferien. Jugendliche können sich ab sofort anmelden und spielerisch-kreativ das Thema erforschen. Im Rahmen von 90-minütigen Videotelefonaten und Kreativaufgaben zum Draußen erledigen bekommen sie die Möglichkeit, ihre interkulturellen Kompetenzen zu stärken. Das Projekt mündet in eine Online-Aufführung, die am 30. Mai kostenlos angeschaut werden kann.
Interessierte Jugendliche können sich unter www.cojc.eu näher informieren und brauchen keinerlei Vorkenntnisse. Das erfahrene pädagogische Team wird Dolmetschen. Da das Projekt aus öffentlichen Geldern (deutsch-tschechischer Zukunftsfonds, KJP und Tandem) gefördert wird, fallen keine hohen Teilnahmegebühren an.
Text: Cojc gGmbH – Theaternetzwerk Böhmen-Bayern, Nürnberg / Fotos: Rene Kliment, Iva Ellrodt