Brücken-Allianz Bayern-Böhmen e.V. „on Tour“: Besichtigung der Firma Feiler

Chenille-Produkte aus dem Fichtelgebirge für das andere Ende der Welt

Kristine Schwedt (links) mit der Besuchergruppe der Brücken-Allianz vor dem kleinen aber feinen Firmenmuseum im Verwaltungsgebäude

Kürzlich stattete die Brücken-Allianz Bayern Böhmen e.V. im Rahmen seiner Firmenbesichtigungen der Firma Ernst Feiler GmbH in Hohenberg a.d. Eger einen Besuch ab, um sich über Betrieb und Produkte zu informieren. Frau Kristine Schwedt aus der Unternehmerfamilie begrüßte die Teilnehmer und brachte diesen die 91jährige Firmengeschichte und die Entwicklung über die Jahrzehnte nahe.

Die erste Produktionsstätte im heutigen Libá (Foto von 2012)

Die Wurzeln des Betriebes liegen 1928 in Liebenstein, dem heutigen Libá, wo Gründer Ernst Feiler in einem angemieteten Haus seine Tätigkeit mit einer Frottier- und Chenilleproduktion aufnahm. Nach dem zweiten Weltkrieg fand er 1948 in Hohenberg a.d. Eger die passenden Rahmenbedingungen um gemeinsam mit Teilhaber Bernhard Rausch einen Neuanfang in den Räumlichkeiten der Gaststätte Zur Krone zu wagen. Mit dem Umzug in das neue Gebäude am jetzigen Firmenstandort im Greimweg konnte in den 50er und 60er Jahren die Produktion ausgeweitet und das Personal aufgestockt werden. Zudem arbeitet Schwiegersohn Erhard Schwedt stetig an der Verbesserung der Produktionsvorgänge des einzigartigen Chenillewebverfahrens.

Nachdem der Teilhaber aus Altersgründen das Unternehmen verlassen hatte, stieg  nach 1970 Enkelin Dagmar Schwedt in dritter Generation ein, widmete sich den ausländischen Kunden und legte den Grundstein für die Zusammenarbeit mit dem japanischem Markt. Dieser verhalf dem Betrieb nach den wirtschaftlich schwierigen 80er Jahren zu einem bis heute anhaltendem Aufschwung. So konnten in den Folgejahren zwei neue Produktionshallen in  Betrieb genommen werden um den weiter gestiegenen Bedarf des japanischen Marktes zu decken.

Kristine Schwedt erklärt einen früher benutzen Chenille-Webstuhl im Firmen-Museum

In den 2000er Jahren hält die Digitalisierung vollends Einzug in Verwaltung und Produktion und ein Online-Shop wird eröffnet. 2012 wird in Frankfurt/Main ein Flagship-Store eröffnet und der Vertrieb des Unternehmens optimiert. Vor drei Jahren konnte eine weitere ausreichend große Produktionshalle in Betrieb genommen werden, um für die kommenden Jahre gerüstet zu sein. Derzeit leiten Dieter Schwedt und Geschäftsführer Michael Hauspurg die Geschicke der Firma.

Kristine Schwedt erklärte im Anschluss an die Historie die komplexen und sehr interessanten Produktionsschritte der Chenilleweberei bevor der Weg weiter zur Praxis-Besichtigung in die Produktionshallen führte. Dort konnte man sehr gut die aufwendige, automatisierte Herstellung vom Garn über das Gewebe bis hin zur fertigen Handelsware erleben, die aber trotzdem nicht ohne die unersetzliche klassische Handarbeit auskommt.

Nach dem Gruppenfoto gab es für alle noch die Möglichkeit zu einem Abstecher in den Outlet-Store um einen Überblick über Produktvielfalt zu bekommen.

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