
So beginnt einer der Aufsätze von Schülerinnen der Klasse 2b der Oberschule für Mädchen aus Hamburg Altona, die im April 1945 den Beschuss und das Kriegsende in Hohenberg erlebten. Sie und weitere Klassen waren auf der Burg Hohenberg untergebracht, die ab 1943 wegen der zunehmenden Bombardierung deutscher Großstädte als Kinder-Verschickungs-Lager eingerichtet worden war. Die Aufteilung der Klassen für die einzelnen Schutzkeller war bereits einen Tag vorher erfolgt.
Gegen 12:30 Uhr begann der amerikanische Artilleriebeschuss zunächst aus Richtung Selb (Dürrlohe), wobei der Kirchturm wohl als Ziel diente. Nach mehreren Treffern am Ortsrand wurde dieser und das gesamte Zentrum von Hohenberg zerstört. Nach 30 Minuten brannte der ganze Marktplatz. An effektive Löscharbeiten war nicht zu denken, da tragischerweise der Hauptstrang der Wasserleitung einen Granattreffer abbekommen hatte. Am selben Abend wurden noch die steinerne Brücke bei der Pfeiffermühle und die Brücke zur Hammermühle von deutschen Einheiten gesprengt, um das Vordringen der amerikanischen Armee aufzuhalten.
Am Vormittag des 24. April fuhr ein Lastwagen mit 28 amerikanischen Soldaten aus Richtung Sommerhau auf einen Feldweg direkt hinter der Pfeiffermühle. Als dies die deutschen Soldaten der Flak-Stellung in der Nähe des heutigen Wiesenfestplatzes bemerkten, schossen sie ohne zu zögern das gesamte Anwesen sowie das benachbarte „Fischergütlein“ in Brand. Das Feuer breitete sich rasend schnell aus, da wegen der Druckwelle der Brückensprengung Dächer eingebrochen und die Bretter der Scheunenwände weggebrochen waren. In diesem Durcheinander von Beschuss und Feuer schafften es schließlich 5 deutsche Soldaten der MG-Stellung direkt am Eichelberg, die 28 amerikanischen Soldaten gefangen zu nehmen. Sie wurden dann von drei minderjährigen Jungen mit Gewehren auf die Hammermühle abgeführt und sind am nächsten Morgen freigekommen.
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