„Neuer Aristoteles“ und „Zweiter Kolumbus“

Vor 250 Jahren wurde Alexander von Humboldt geboren

Auch wenn sich der Universalgelehrte und Weltbürger lange Zeit seines Lebens in den Metropolen oder auf Expeditionen in fernen Ländern aufhielt, ist sein umfangreiches Schaffen im Fichtelgbebirge allgegenwärtig. Alexander von Humboldt und der Bergbau sind untrennbar mit unserer Heimat verknüpft. 

Der am 14. September 1769 in Berlin als Sohn eines preußischen Offiziers geborene Naturforscher, wurde frühzeitig auf eine beruliche Laufbahn im Staatsdienst vorbereitet. Als angehender Bergbeamter absolvierte er sein dreijähriges Studium an der Bergakademie in Freiberg in nur acht Monaten. 

Als erst 23-jähriger versuchte Alexander von Humboldt im 18. Jahrhundert den Bergbau im Fichtelgebirge (und Frankenwald) nochmals zu beleben. Im Juni 1792 führte er im Auftrag des preußischen Ministers für das Bergbauwesen Friedrich Anton von Heinitz eine Besichtigung der Bergwerke und Hütten in den Fürstentümern Ansbach und Bayreuth durch, die 1791/1792 an die preußische Krone gekommen waren.

Bereits seit dem frühen Mittelalter betrieb man im Fichtelgebirge Erzbergbau. Abgebaut wurden vor allem Gold, Zinn, Eisen, Minerale, Erden und Steine (u.a. Basalt, Braunkohle, Diabas, Granit, Diabas, Lehm, Speckstein, Ton, Torf). In jüngerer Zeit entdeckte man dann auch Uranerzlagerstätten.

In Hammerwerken (siehe Ortsnamen mit der Endung auf -hammer) an den Fichtelgebirgsflüssen, in Schmelzöfen und Schmiedebetrieben erfolgte die Weiterverarbeitung der Metalle.

Die Wälder des Fichtelgebirges lieferten das erforderliche Holz für die Herstellung von Holzkohle und die Auszimmerung der Stollen. Im 30jährigen Krieg ging der Bergbau darnieder, die Erzlagerstätten waren weitgehend ausgebeutet. Viele Städte und Orte (z.B. Wunsiedel, Weißenstadt, Arzberg, Fichtelberg-Neubau, Goldkronach) verdanken ihre Entstehung dem Bergbau.

Humboldt legte 1792 nicht nur einen umfangreichen Bericht vor mit vielen bergbaulichen und wirtschaftlichen Verbesserungsvorschlägen, sondern schlug auch gesundheitliche Verbesserungen vor für die im Bergbau arbeitende Bevölkerung, so einen „Lichterhalter“ für eine längere Brenndauer der Lampen und eine Atemmaske zur Rettung verunglückter Bergleute. Einen weiteren „Generalbefahrungsbericht der fränkischen Gruben“ hat Humboldt 1795 erstellt.

Auch um das soziale Wohl der Bergleute und deren Familien kümmerte sich der Oberbergrat, wenn es darum ging „von der Natur stiefmütterlich Behandelte, die unfähig waren, ihr eigenes Bedürfnis an Korn und Fleisch zu befriedigen.“ Er ordnete die Neubelebung der „Bergbau-Hülfskasse“ an, die sich aus Überschüssen der Bergämter finanzierte und die in Not geratene Bergleute unterstützen sollte.

1793 gründete er eine Bergschule in (Bad) Steben, 1796 eine in Arzberg zur Ausbildung der „gemeinen Bergleute im obergebürgischen Bergbau“. Es waren dies die ersten Berufsschulen für Bergleute in Deutschland!

Humboldt hinterließ über seine Tätigkeiten und Wirkungsstätten im Fichtelgebirge wissenschaftlichen Aufzeichnungen. Er hatte während seiner Fichtelgebirgsaufenthalte keinen festen Wohnsitz, nur vorrübergehende Wohnungen in Goldkronach, Goldmühl und Arzberg.

Humboldts berufliche Kariere in dieser Zeit war steil: 1792 Einstellung als Bergassessor, 1792 Beförderung zum Oberbergmeister, 1794 zum Bergrat und 1795 zum Oberbergrat.

1796 ermöglichte ihm die Erbschaft nach dem Tod seiner Mutter, seinen Vater verlor er bereits mit zehn Jahren, den Staatsdienst wieder zu verlassen um sich als Naturforscher und Wissenschaftler unabhängig zu machen. „Jeder Mann hat die Pflicht, in seinem Leben den Platz zu suchen, von dem aus er seiner Generation am besten dienen kann“, schreibt er in einem Brief.  Bereits 1799 startete er zu seiner ersten Forschungsreise nach Amerika.

Nach einem ereignisreichen Forscherleben verstarb der in Fachkreisen hochgeschätze und vielfach ausgezeichnete Humboldt am 06. Mai 1859 in Berlin. Er hinterließ einen für die damalige Zeit unermässlichen Schatz an neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen in seinen vielen Schriften und Büchern oder auch zeitlose Lebensweisheiten:

„Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus.“

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